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Events. Ausstellungen. Bücher &
Einladung zu unserem Salon „besser geht’s immer“.


der newsletter.

Hej Dariya,

Von Hühnern, Mietwohnungen, Zürich und Designermöbel. Wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die von freien Märkten, unsichtbaren Händen und dem Homo cooperativus sprechen, erzähle ich gerne meine Hühnchentheorie. Vegetarier und Veganer überspringen diesen Teil und können im nächsten Absatz wieder einsteigen. Ok, die Theorie ist ziemlich einfach. Im Grunde geht es um Realpreise. Ein Hühnchen kann z.B. keine 6€ kosten, denn ein Hühnchen braucht Nahrung, eine Fläche, auf der es wachsen kann, Beheizung im Winter. Hühnchen sollten auch Gras und Insekten futtern, die Sonne sehen und Geschwister haben. Ein Hühnchen kann damit nicht viel weniger als 25€ kosten. Damit die Erzeuger davon leben können, das Hühnchen ein halbwegs schönes Leben und genug Platz hatte, die Umwelt und Ressourcen geschont und auch Transport und Steuern gezahlt werden – Aufzählung nicht abschließend.

Und ähnlich verhält es sich meiner Meinung nach mit Wohnungen. Eine Wohnung kann nicht 4,80€/qm kosten. Ein 80er Jahre, 60qm, 2-Zimmer, Schuhkarton, mit Laminat, Fußleisten in Holzoptik-Kunststoff, ohne Eiermann, Eames, Haller und Co. darf auch keine 38€/qm kosten. Ich unterscheide in normales Wohnen und Luxuswohnen. Hier Standards zu diskutieren, was zum Normalen und was aus meiner Sicht unnötig und damit Luxus ist, hebe ich mir für einen anderen Text oder den direkten Austausch auf. Auch wenn ich mir jetzt Feinde mache – ich bin dafür, dass normale Mietwohnungen einen Realpreis erhalten. Alle. Und der bewegt sich irgendwo zwischen 6,60€ und 13,50€. Wie genau das umgesetzt werden könnte weiß ich nicht. Wenn man mit Wohnungen spekuliert und diese alle 10 Jahre verkauft, passt der Realpreis von 12,00€/qm natürlich schnell nicht mehr. Ich leg noch einen drauf. Denn dann ergänze ich in meinen Gesprächen, dass wir genug Fläche an Wohnraum in Deutschland haben und nicht bauen müssten. Wenn wir eine Mindestbelegung für Wohnraum festlegen.

Mindestbelegung =  1,5 Räume + Anzahl Wohnenende (1 oder 1,5 - es variiert)

Damit darf eine einzelne Person nicht in einer 5-Zimmerwohnung wohnen. Denn wir haben 43,4 Mio. Wohnungen für 84 Mio. Menschen – 2 Menschen pro Wohnung.

Jetzt ist üblicherweise der Zeitpunkt, dass sich die Leute kopfschüttelnd wegdrehen, verlegen lachen und mir dann erklären, dass man das nicht machen kann. Leute aus ihren Wohnungen werfen, weil sie nicht mehr zur Wohnungsgöße passen. Sie haben recht. Aber mit was wird es aufgewogen. Was ist es wert? Dann ergänze ich, dass die Stadt Zürich genau diese Mindestbelegung in seinen eignen Wohnungen umsetzt. Es gibt einen ganzen Kriterienkatalog wie Wohnungen vergeben und genutzt werden. Schnell fällt das Wort Sozialismus gefolgt von Gelächter, Schulterzucken, eine kurze Eigentumsdebatte - das Recht auf Verfügung des eigenen Besitzes und einer abprubten Beendigung des Gesprächs.

Ich kann nachvollziehen, dass Vermieter die „schlecht“ vermieteten Wohnungen mit den teuren Wohnungen ausgleichen. Es gibt in Berlin eine Menge alter Mietverträge. Und gefühlt gibt es zwei Lager, die die eigentlich zu wenig zahlen und die die viel zu viel zahlen. Da wäre es doch ein leichtes das auszugleichen. Irgendwie gehört Wohnen doch zu den Grundbedürfnissen, wie Wasser. An dieser Stelle möchte ich kurz Nestle grüßen. Mir ist klar, dass dieser kurze Abriss die Komplexität nicht einfängt und dass Sachverhalte vereinfacht dargestellt sind. Aber die Mindestbelegung für Mietwohnungen ist aus meiner Sicht für die Landeseigenen und Genossenschaften Pflicht.

Vielen habe ich von meiner Nachbarin berichtet, als wir verzweifelt über ein Jahr nach einer Wohnung gesucht haben. Sie sitzt allein auf über 120qm und wollte uns kein Zimmer abgeben. Wir wohnten auf 38qm und alle Wohnungen über und unter uns hatten mindestens noch diesen rechten Teil des Vorderhauses von 25qm, der nun auf unserer Etage zu ihrer Wohnung gehörte. Ich bin ehrlich, in meinen schwächsten Momenten habe ich ihr nichts Gutes gewünscht. Wir waren kurz davor wegzuziehen und haben schon nach Wohnungen woanders geguckt. So geht es vielen. Einige ziehen weg, was ja irgendwie auch wieder ein normaler Zyklus ist – passen die Konditionen nicht mehr, macht man sich auf zu neuen Ufern. Der Markt reguliert sich von selber. Die unsichtbare Hand. Ungünstig nur, dass wir immer mehr Menschen werden. Und die unbewohnbaren Teile der Erde weiten sich aus. Der Meeresspiegel steigt. Extremwetter in einigen Gebieten. Im November letzten Jahres ist eine Etage höher, direkt über uns eine Wohnung frei geworden, 72qm, 3 Zimmer. Ein Jackpot. Mindestbelegung erfüllt - Glück gehabt.

Ich bin gegen Rendite mit normaler Wohnraum-Miete auch weil es sich so schön reimt. Ich bin aber für alte Designermöbel und die schönen Sachen und ich esse Hühnchen. Lasst euch von mir nicht täuschen.

Zu guter letzt möchte ich noch erwähnen, dass Mathias uns ich ganz große Profis sind, wenn es um Terminfindung geht. Ihr habt es gemerkt oder wurdet informiert. Unser Salon "besser geht´s immer" findet nicht am 24.10. statt sondern am 06.11..


Der Text oben geschrieben von Samantha.

In großer Freude einige von euch bald zu sehen 

Mathias und Samantha

 

Ausstellung 

UMBAUUMBAUUMBAU

gmp in der Architekturgalerie Berlin 
Ausstellung noch bis zum 26.10.

Link zur Website

Vortragsabend

15.10. Zukunft des IBZ und Bogensee-Areal Votragsabend im IBZ mit dem Titel „Denkmal demokratisch! Räume für Teilhabe, Mitbestimmung und internationalen Austausch“. Im Fokus stehen zwei Baudenkmäler: das Internationale Begegnungszentrum der Wissenschaft IBZ als Ausrichtungsort des Abends und das Bogensee-Areal in Wandlitz.

Link zur Anmeldung

Vortragsabend

17.10. HouseEurope! Am 17. Oktober 2024 bringt die Veranstaltung "JUNG Architekturgespräche"  die Initiatoren und Partner der "HouseEurope!" Initiative zusammen.

Die Europäische Bürgerinitiative beleuchtet, welche innovativen Lösungsansätzen für Renovierungen anstelle von Abrissen und sinnvollen Veränderungen auf EU-Ebene möglich sind. Der Flughafen Tempelhof, welcher für die Geschichte und Transformation Berlins steht, bietet dabei den passenden Rahmen. 

Mehr zu HouseEurope!

Anmeldung vorOrt und Livestream


Salon „besser geht’s immer“

06.11. - 18:00 Uhr Drinks, 19Uhr Dinner.
Wo wird noch bekanntgegeben, nach Anmeldung, bitte verbindlich: 

Anmeldung zum Dinner




Aus den Tiefen des Internets: 

Zur Mindesbelegung von Wohnungen in Zürich und wie es auch mal nicht klappt:

Link zum Text

Frau darf alleine in 6-Zimmerhaus wohnen bleiben. Die Stadt hält trotzdem an neuer Belegungsregelung fest.



Weiterlesen

... zum Thema Leistbarkeit und neue Wohnformen gibt es auf der Website der IBA Berlin viel Matrial und Forschung. Wer Zeit hat: Ein Ausflug nach Wien nur auf den Spuren der IBA lohnt sich!

Link zur IBA-Website

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Fun Fact:

Die Durchschnittswohnung ist 92,2qm groß.

Die Wohnfläche pro Einwohner beträgt 47,4qm. 

Die Zahl der Wohnungen wuchs von 2012 bis 2022 stärker als die Bevölkerung.

Link zur Statistik

Die runden Container sind von Anna Castelli Ferrieri.
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Mathias Stieb
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